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06.04.22

Max

Vereinstrainer retten 14-Jährigen vor dem plötzlichen Herztod

Maximilian Lehmann ist ein sportbegeisterter 14-jähriger Teenager. Jeden Freitagabend geht er in die Dreifachturnhalle des TSV Dasing, wo sich unter der Aufsicht von drei Übungsleitern eine Gruppe Jugendlicher zum Leichtathletiktraining trifft, so auch am 21.01.2022. Telefonisch im Vorfeld des Schreckensereignisses nicht erreichbar, wartete der Vater von Maximilian nach dem Training auf seinen Sohn. Als aber die Jugendlichen aus der Sporthalle strömten, ist Maximilian nicht dabei. Der Vater dachte, dass sein Sohn etwas trödelt, ging daraufhin in die Halle und sah mit blankem Entsetzen, wie er auf dem Boden liegt und von zwei Trainern reanimiert wird. Was war passiert?

Maximilian wurde plötzlich schwarz vor Augen und kurz danach sackte er bewusstlos zusammen. Die Trainer reagierten geistesgegenwärtig und schnell. Sofort wurde ein Notruf an die Rettungsleitstelle abgesetzt und zwei der Trainer begannen unmittelbar mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Ein weiterer holte blitzschnell den an der Schule angebrachten Defibrillator. Nach insgesamt dreimaligem Schock konnte das Kammerflimmern in einen stabilen Herzrhythmus überführt werden. Zwischenzeitlich traf zunächst die Feuerwehr aus Dasing ein, etwas später auch ein RTW, der nicht unmittelbar verfügbar war. Maximilian war weiterhin nicht ansprechbar, aber transportfähig, wurde daraufhin mit dem Notarzt zur Intensivstation des Universitätsklinikums Augsburg gebracht und in ein künstliches Koma versetzt. Nachdem er sich stabilisiert hatte, erfolgten umfangreiche diagnostische Maßnahmen und letztlich am 27.01. eine Verlegung ins Deutsche Herzzentrum nach München. Die Untersuchungen zeigten einen atypischen Verlauf eines Herzgefäßes, was als Ursache für das Kammerflimmern angesehen wurde und zur Entscheidung führte, vorerst keinen permanenten Defibrillator einzusetzen, sondern die Gefäßanomalie operativ zu korrigieren. Die Operation wurde am 04.02. komplikationslos und erfolgreich vorgenommen, sodass Maximilian bereits am 15.02. entlassen werden konnte. Inzwischen geht er wieder für drei Stunden am Tag zur Schule und besucht zweimal wöchentlich ein Therapiezentrum zur Rekonvaleszenz. Sein klinischer Zustand und sein Herzrhythmus sind stabil, und wenn das so bleibt, soll auch kein Defibrillator implantiert werden.

Soweit zum Hergang des Geschehens, bei dem Maximilian sein Leben dem sofortigen Handeln seiner Vereinstrainer, der raschen Verfügbarkeit eines Defibrillators und nachfolgend der medizinischen Kunst der Ärzte verdankt.

Nicht zuletzt hat dieses einschneidende Ereignis aber auch eine belastende seelische Komponente, die noch lange nachwirkt. So wird sich die Familie Lehmann zur Verarbeitung des Traumas in eine spezielle Nachbetreuung begeben. Und sicherlich wird die Familie den Geburtstag von Maximilian künftig zweimal jährlich feiern und sich nicht nur dann voller Dankbarkeit an die glücklichen Umstände seiner Rettung erinnern.